Lungenwurm des Hundes / Lungenwurm der Katze

Wurminfektionen kommen bei Hunden und Katzen aller Altersstufen vor. Einige Wurmarten sind in unseren Breitengraden längst bekannt und werden dementsprechend regelmässig behandelt. Die „schmarotzenden
Untermieter“ leben, je nach Wurmart, in verschiedenen Organen, ohne dass der Tierbesitzer von ihrer Existenz etwas weiss. Nur die Wurmeier gelangen in grossen Mengen mit dem Kot nach draussen – von blossem Auge nicht erkennbar!
Vorkommen:
Seit einiger Zeit ist auch der Lungenwurm in der Schweiz verbreitet. Lange Zeit war genau diese Infektion eine Erkrankung, die mit Reisen ins Ausland assoziiert wurde. Leider macht aber die Globalisierung auch vor Parasiten nicht Halt: Die ersten Fälle wurden bei uns in der Praxis diagnostiziert – und zwar bei Hunden und Katzen, die nicht auf Reisen waren!
Der Lungenwurm:
Angiostrongylus vasorum ist ein bis zu 25 mm langer Fadenwurm, der in den Lungenarterien und im rechten Herzen von Hunden lebt. Aerulostrongylus abstrusus ist der Lungenwurm der Katze. Als Zwischenwirt benötigen beide für ihre Entwicklung Schnecken. Mit der Aufnahme der Schnecke stecken sich unsere Haustiere mit dem Lungenwurm an – ebenso mit der Aufnahme aller Tiere, die sich von Schnecken ernähren. So kann der Lungenwurm sich in für Katzen attraktiven Beutetieren wie Vögeln, Echsen oder Maeusen verstecken.
Unsere Haustiere infizieren sich meistens beim Schnüffeln am Gras oder beim Grasfressen, da die winzig kleinen Schnecken an der Nase kleben bleiben und so durch Ablecken aufgenommen werden.
Symptome:
Betroffene Tiere zeigen leider nicht immer die typischen Symptome wie Husten und Atembeschwerden. Auch Erbrechen, Gewichtsverlust, Leistungsminderung oder Blutungen aufgrund von Thrombozytopenien (Abfall der Blutplaettchen) kommen vor. Unbehandelt kann es im Spätstadium der Erkrankung zu plötzlichen Todesfällen kommen.
Diagnose:
Dank neuer Tests ist die Lungenwurmdiagnose in den letzten Jahren deutlich einfacher geworden.
Es kann eine Drei-Tage-Sammelkotprobe Ihres Hundes oder Ihrer Katze untersucht werden, um Lungenwurmlarven festzustellen. Beim Hund gibt es auch einen Bluttest, mit dem festgestellt werden kann, ob er den Parasiten in sich trägt. Je nach Symptomen, die das Tier zeigt, wird auch eine Röntgenaufnahme des
Brustbereichs gemacht.
Prophylaxe und Behandlung von Lungenwuermern:
Die sicherste Möglichkeit, um Ihren Hund oder Ihre Katze vor dieser schweren Erkrankung zu schützen, besteht darin, ein Präparat zur Lungenwurm-Prävention zu verabreichen. Dieses erhalten Sie grundsätzlich nur vom Tierarzt. Bitte beachten Sie, dass nicht alle Entwurmungsmittel auch gegen den Lungenwurm wirken. Wir können Ihnen genauere Auskunft geben, welches Produkt fuer Ihren Hund geeignet ist.
Tabletten- und Spot-on-Behandlungen zur Vorbeugung von Lungenwürmern bei sehr gefährdeten Hunden und Katzen müssen monatlich verabreicht werden. Eine regulaere Standard-Entwurmung im Abstand von drei Monaten (wie oft für andere Parasiten wie Rund- oder Bandwürmer empfohlen) wirkt nicht gegen diesen Parasiten. Wir beraten Sie gerne, ob dies bei Ihrem Tier sinnvoll ist.
Bei betroffenen Tieren ist es wichtig, dass die Erkrankung frühzeitig erkannt wird. Wird die Krankheit rechtzeitig diagnostiziert, kann Ihr Tier behandelt werden und wieder vollständig genesen. Ist die Erkrankung jedoch weit fortgeschritten, kann sie zu schweren Schädigungen der Lunge oder sogar zum Tod führen.
Gerade bei Hunden gibt es zusätzliche Vorsichtsmassnahmen, die Sie ergreifen koennen, um eine Ansteckung zu vermeiden (bei Katzen schwieriger umsetzbar, vor allem bei Freigängern):
- Verhindern Sie nach Möglichkeit, dass Ihr Hund Schnecken frisst
- Lassen Sie kein Spielzeug über Nacht im Garten
- Trinkschalen im Freien regelmässig säubern
- Sammeln Sie den Kot Ihres Hundes ein